

Warum Tiefgang?
Eine sehr hilfreiche Methode im Systemischen Coaching ist das Finden von sprachlichen Bildern und Analogien, daher will ich hier zwei Bilder oder Vorstellungen von Tiefgang erläutern, die für mein Verständnis von Coaching sehr gut passen.
Der Eisberg
Ein Großteil dessen, was uns ausmacht, was wir an Erfahrungen und Fähigkeiten mitbringen, liegt wie bei einem Eisberg unter der Oberfläche verborgen. Das gilt ebenso für alles, was uns antreibt und uns stabilisiert – oder eben auch zurückhält. Wir spüren häufig die Auswirkungen davon, ohne uns dessen wirklich bewusst zu sein. Gerade weil dieser Anteil so groß ist, lohnt es sich, da genauer hinzuschauen.
Tiefgang in der Schifffahrt
Bei Schiffen sorgt der richtige Tiefgang für ausreichend Stabilität. Wenn das Schiff zu viel Beladung mitführt, kann es passieren, dass der Rumpf den Boden berührt und dadurch beschädigt wird. Im schlimmsten Fall kann das sogar zur Manövrierunfähigkeit führen oder dazu, dass man letztlich stecken bleibt.
Zu wenig Tiefgang wiederum kann zu Instabilität führen. Das Schiff reagiert empfindlicher auf Wind und Wellengang und kentert im schlimmsten Fall. Außerdem wird das Manövrieren dadurch erschwert, dass das Ruder und der Propeller nicht ausreichend tief im Wasser liegen. Die aufgebrachte Kraft kann also nicht richtig genutzt werden – sie verpufft.

Tiefgang im Kontext Coaching bedeutet für mich:
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Gemeinsam schauen wir unter die Oberfläche!
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Wir nehmen liebevoll, aber auch kritisch unter die Lupe, womit du beladen bist, was dir Stabilität gibt und was zu viel ist.
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Was brauchst du, um dich von den Wellen tragen zu lassen, statt dich von deinem Kurs abbringen zu lassen?
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Das alles betrachten wir natürlich immer unter dem Gesichtspunkt: Wo willst du hin?
